vorheriges werk nächstes werk



sieben Sachen und eine Gegebenheit

 

für Bratsche und noch sieben

  2001  

Besetzung: SoloVa – Kl.Tr – Sampler.

Sz – Vn.Vc.Kb +Tontechnik [DETAILS]

   ~17'

 

 

Der erste Satz:  

 

 

Der zweite Satz:  

 

 

Der dritte Satz:  

 

 

Der vierte Satz:  

 

 

Der fünfte Satz:  

 

 

Der sechste Satz:  

 

 

Der siebente Satz:  

 

 

Diesem letzten Satz von Vom Durst nach Dasein liegt eine Aufnahme einer vom Komponisten gelesenen Passage aus Robert Musils Der Mann ohne Eigenschaften zugrunde. Diese Transformation einer Sprachaufnahme in einen (in diesem Fall fast völlig homophonen) Ensemblesatz soll nachfolgend demonstriert werden.

 

Am Anfang stand ein Fundstück aus Robert Musils Roman Der Mann ohne Eigenschaften:

 

Man kann mitten in der heftigsten Bewegung sein, aber plötzlich fällt das Auge auf das Spiel irgendeines Dings, das Gott und die Welt verlassen haben, und man kann sich nicht mehr von ihm losreißen?! Mit einemmal wird man von seinem kleinwenigen Sein wie eine Feder getragen, die aller Schwere und Kräfte bar im Wind fliegt?! …

… Es ist dem ähnlich, daß man auf eine große spiegelnde Wasserfläche hinausschaut: das Auge glaubt Dunkel zu erblicken, so hell ist alles, und jenseits am Ufer scheinen die Dinge nicht auf der Erde zu stehn, sondern schweben in der Luft mit einer zarten Überdeutlichkeit, die beinahe schmerzt und verwirrt. Es ist ebensowohl eine Steigerung wie ein Verlieren in diesem Eindruck. Man ist mit allem verbunden und kann an nichts heran. Du stehst hüben und die Welt drüben, überichhaft und übergegenständlich, aber beide fast schmerzhaft deutlich, und was die sonst Vermengten trennt und verbindet, ist ein dunkles Blinken, ein Überströmen und Auslöschen, ein Aus- und Einschwingen. Ihr schwimmt wie der Fisch im Wasser oder der Vogel in der Luft, aber es ist kein Ufer da und kein Ast und nichts als dieses Schwimmen!

 

 

Aus mehreren Sprachaufnahme desselben wurde bewusst eine beinah etwas hastig und ohne viel Aufhebens vorgetragene ausgewählt:  

 

 

Anschließend erfolgte eine möglichst penible Transkription dieser Aufnahme, wobei der Tonhöhenverlauf leicht (nämlich chromatisch) gerastert wurde:

 

Stephan Winkler: Vom Durst nach Dasein. (Musil-Transkript)

 

 

 

Die Skalierung der Vorlage wurde durch die Projektion des chromatischen Transkripts auf die wechselnden Skalentranspositionen vorgenommen…

(Anfang:)

 

Stephan Winkler: Vom Durst nach Dasein. (Transkriptskalierung)

 

…welche zum Part des Solisten wurde. Im folgenden Hörbeispiel ist rechts die (verlangsamte) Sprachaufnahme, links die auf die Skala projizierte Transkription derselben zu hören: die Stimme des Solisten,…  

 

 

… um dessen Hauptstimme sich die andern vier Stimmen des Ensembles schmiegen:

 

Stephan Winkler: Vom Durst nach Dasein. (H Anfang 1)

 

Stephan Winkler: Vom Durst nach Dasein. (H Anfang 2)

 

 

Der solcherart elaborierte Ensemblesatz (mit noch hörbarer Sprache) ist hier anhörbar:  

 

 

 

Schließlich: der letzte Satz von Vom Durst nach Dasein komplett: