DAS LIED VOM ELEKTRISCHEN WIND
für Orchester und drei Dutzend Kinder nach drei Texten von Eugen Egner |
2010/11 |
Besetzung: 4.3.4.3 – 4.4.4.1 – Pk.3Sz – Sampler – Str (12.10.8.7.6) +Tontechnik [DETAILS] |
~31' |
Uraufführung: 22.5.2011, Cottbus (Staatstheater, Großes Haus), Kinder der "Carl-Blechen"-Grundschule Cottbus, Philharmonisches Orchester des Staatstheaters Cottbus | Evan Christ (Klangregie: Josh Martin)
4 Flöten (alle 4 auch Piccolo, 1 auch Altflöte)
3 Oboen (1 auch Englischhorn)
4 Klarinetten in B (1 meist Bassklarinette)
3 Fagotte (1 hauptsächlich Kontraforte [notfalls Kontrafagott])
4 Hörner
4 Trompeten (3 auch Piccolotrompeten, 1 auch Flügelhorn in B)
4 Posaunen (3. und 4. möglichst mit 2 Ventilen)
1 Tuba
Pauken (5 Pedalpauken)
3 Schlagzeuger
Instrumente:
Glockenspiel
1 Crotale in cis''' (mit Streichbogen)
Marimbaphon (mind. A—)
4 Roto-Toms (b—fis')
4 Tomtoms verschiedener Höhe
6 Holzstücke verschiedener Größe, mit harten Schlägeln gespielt (keinesfalls Templeblocks)
1 sehr kleine, sehr hoch gestimmte Timbale (auch mit Chop Sticks zu spielen)
Snare Drum
2 Triangeln (gleicher Größe, u.a. auch mit Drähten zu spielen)
Amboss (Hammer)
Splash-Becken (klein)
hängendes Becken (ride, mit aufgelegtem Draht)
Tamtam (u.a. auch mit Superball zu spielen)
Gran Cassa (möglichst groß) — ein Kissen zu deren Abdeckung wird benötigt
1 Sampler-Spieler (Pianist, via 88-Tasten-MIDI-Keyboard die Abschnitte des Zuspiels startend)
Streicher (12.10.8.7.6 — alle Kontrabässe mit 5 Saiten [Skordatur der V. Saite auf G2])
NB: Jeder einzelne der Streicher benötigt zusätzlich einen Legnotremolo-Bogen. Hierbei handelt es sich um eine hölzerne Perlstableiste in der Länge des normalen Bogens, welche einem Stab hölzerner Halbkugeln gleicht. Dieser Legnotremolo-Bogen wird nun — mit den runden Seiten abwärts gedreht — über die Saiten gezogen wie ein gewöhnlicher Bogen, wodurch ein zartes Tremolo entsteht, das Ähnlichkeit mit einem kontinuierlichen col-legno-Tremolo besitzt, mit gewöhnlichen Bögen so aber nicht erzeugbar wäre. [BESCHREIBUNG | ABBILDUNG]
Die Mitwirkung von mehr als 30 Kindern bei der Aufführung dieses Werkes ist essentiell.
Die Vorbereitung derselben ist Zweck und Inhalt eines neunmonatigen Education-Projektes, von dessen erster Realisation Sie hier ein paar Bilder betrachten können und über dasselbe demnächst hier Näheres erfahren.
Neben der chorischen Beisteuerung verschiedener sprachlicher und nichtsprachlicher Äußerungen (Interjektionen und Textfetzen) spielen die Kinder auf einem kleinen, tragbaren Synthesizer (im Falle der UA: monotrone der Firma KORG). Von diesen werden für die Aufführung mindestens 23 benötigt.
Die Kinder sind in vier Gruppen (A—D) aufgeteilt. Zwei Gruppen (A und D) sollten jeweils etwa 11 Kinder umfassen, die andern (B und C) etwa 7.
Das Zuspiel zu diesem Werk wurde in kleine Abschnitte zerlegt, welche vom Spieler des Samplers (s.o.) mithilfe eines 88tastigen MIDI-Keyboards via Max/MSP angesteuert, d.h. ausgelöst/gespielt werden.
Das Zuspiel ist siebenkanalig: 3 räumlich gestaffelte Stereopaare und ein Monokanal (Sonderkanal für die Dirgentenmonitorbox) und muss von dem für die Klangregie Verantwortlichen auf den Aufführungsraum abgestimmt werden.
Für den dritten Satz sind außerdem Miniklinken-Anschlüsse für ca. 13 Mini-Synthesizer erforderlich, deren Signale ebenfalls über das Pult in die Tonanlage des Raumes gespeist werden müssen.
Schließlich ist eine Verstärkung der auf den Chorpodesten platzierten Kinder durch Mikrophonierung empfehlenswert.
Für das Erzielen eines ausgewogenen klanglichen Ergebnisses ist es unbedingt erforderlich, dass für die Positionierung der Musiker des Orchesters nachfolgend abgebildete Aufstellung realisiert wird. Wenn die räumlichen Gegebenheiten eine Modifikation erforderlich machen, sollte unbedingt die Rechts-Links-Verteilung der Instrumentengruppen beibehalten werden. Insbesondere der 3. Satz, welcher aus einem fast ununterbrochenen Hoquetus zwischen Links und Rechts besteht, verliert bei Veränderungen der räumlichen Zuordnung der Instrumente seine klangliche Klarheit.
Während die Streicher in der weitverbreiteten "Amerikanischen" Aufstellung platziert sind, sind die Positionen der Bläser quasi gespiegelt zum Üblichen.
Auf diese Weise bilden die hohen Streicher und die eher tiefen Bläser die linke Gruppe, während die hohen Bläser und die tiefen Streicher in der rechten zusammengefasst sind.
Wie oben bereits erwähnt, sind die mitwirkenden Kinder in vier Gruppen geteilt:
A — ca. 11 Kinder | B — ca. 7 Kinder | C — ca. 7 Kinder | D — ca. 11 Kinder.
Die Kinder der Gruppen B und C betreten mit dem Orchester gemeinsam die Bühne, während die Kinder der Gruppen A und D (jeweils mit Mini-Synthesizern in der Tasche) zu Beginn des Stückes im Publikum sitzen. |
Etwa sieben Minuten nach dem Anfang des ersten Satzes beginnen die Schüler im Auditorium auf ihren Mini-Synthesizern zu spielen und währenddessen ganz allmählich in Richtung Bühne zu laufen, wo sie links (A) bzw. rechts (D) von den bereits dort sitzenden Schülern der Gruppen B und C Platz nehmen. |
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Im letzten Viertel des ersten Satzes agieren die Kinder als gemeinsamer "Chor". |
Diese Aufstellung bleibt im zweiten Satz unverändert — wobei B&C zu einer Gruppe verschmelzen. |
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In der Pause zwischen dem zweiten und dritten Satz gehen die Schüler der Gruppen B und C auf die Vorderbühne, wo sie an Tischen links (B) bzw. rechts (C) vor dem Orchester Platz nehmen und ihre Mini-Synthesizer mithilfe bereitliegender Kabel an die Tonanlage anschließen. |
In dieser Aufstellung (mit einer gewissen räumlichen Kluft zwischen den Kindern von A und D durch die fehlenden Schüler von B und C) wird der dritte Satz, den man einen beständigen Links-Rechts-Taumel nennen könnte, aufgeführt. |
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Das Lied vom elektrischen Wind besteht aus drei folgenden Sätzen, welche durch jeweils etwa einminütige klingende Satzpausen miteinander verbunden sind:
~14' | |
~8' | |
~7' |
In den drei Sätzen des Werkes wurden folgende Transpositionen verwendet:
Der erste Satz beginnt also in der 1. Transposition; im Verlauf desselben wird zunächst in die 6., dann in die 11. und schließlich in die 16. Transposition "moduliert". Der zweite Satz verwendet hauptsächlich die 9. Transposition; lediglich der Mittelteil des Satzes ist durch ein simultanes Auftreten der 5. und 13. Transposition hervorgehoben. Der dritte Satz weist eine Abfolge der verwendeten Skalentranspositionen auf, die derjenigen des ersten Satzes gleicht — nur um eine Position im Uhrzeigersinn verschoben. Auf diese Weise endet das Stück in der gleichen Transposition, wie es begann: in der ersten. |